Pavillion im Drackendorfer Park
© Drackendorfer Heimatverein e. V.
1745 ließ Carl Siemund II. von Ziegesar einen Park in der Nähe des Drackendorfer Gutshofes anlegen. Viele bekannte und berühmte Personen besuchten die Herrschaften und damit wohl auch den Park. So soll JohannWolfgang von Goethe selbst Vorschläge zur Gestaltung des Parkes gegeben haben. 1854 gab Clara von Helldorff den Auftrag zu einem „Salon“, der, angeregt durch ihre Italienreise, im Stil eines altrömischen Tempels ausgeführt werden sollte. Bis 1945 war der Bau Herzstück des Parkes. Das Schicksal des Gutshauses, nämlich den Abriss, erlitt das Kleinod im Park nicht. Dazu war es zu unbedeutend. Nutzung und Leerstand, Sanierung und Vandalismus wechselten einander ab. Der Park einschließlich des Pavillons ist Kulturdenkmal des Freistaates Thüringen.
Der Drackendorfer Heimatverein nahm sich sich des Pavillons an. Dank eigener Leistungen und der Hilfe zahlreicher Sponsoren wurde die Nutzung wieder ermöglicht. Schrittweise wurden Fenster, die Eingangstür, die Freitreppe sowie die Decken im Innenraum und im Portikus fachgerecht nach historischem Vorbild erneuert.
Der Öffentlichkeit war der Pavillon durch die Teestunden im Sommer sowie beim sowie beim geführten Dorfrundgang zugänglich. Im Jahr 2019 wurde vom Kommunalen Immobilienbetrieb Jena der für die Veranstaltungen im Pavillon dringend benötigte Funktionsanbau mit Küche und Sanitärräumen fertiggestellt. Im Jahr 2020 erfolgten umfangreiche Bauarbeiten im Park und am Pavillon. Von der Stadt Jena wurde das erarbeitete Konzept zur Sanierung des Parkes mit dem Neubau von Brücken, einem Springbrunnen, neuen Wegen und der denkmalgerechten Freiflächengestaltung umgesetzt. Weiterhin realisierte der Kommunale Immobilienbetrieb Jena die Sanierung der Fassade und die Schieferdeckung des Pavillons.